Fehlende Beatmungsgeräte, drohende Triagen: Die Coronakrise bringt Ärzte und Pflegepersonal an die Grenzen der Belastbarkeit.
Neue Technologien können helfen, das Personal zu entlasten, Patienten zu schützen und die Sicherheit in Kliniken zu erhöhen.
Wie dramatisch es werden kann, wenn sich Pfleger im Krankenhaus mit dem Coronavirus infizieren, hat sich Ende März 2020 in Wolfsburg gezeigt.
Mehrere Mitarbeiter eines Klinikums in der VW-Stadt wurden positiv getestet. Die Folge: Besuchsverbot, Aufnahmestopp, Vollschutz für das Personal,
Verteilung von Patienten auf umliegende Krankenhäuser. Die effiziente Eindämmung der Corona-Pandemie beschäftigt allerdings nicht nur Krankenhäuser,
sondern auch Technologieunternehmen. Sie entwickeln smarte Lösungen, um das Klinikpersonal im Kampf gegen das Virus effektiv zu unterstützen.
Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die Diagnostik durch Computertomografie (CT).
Ärzte der Vivantes-Kliniken in Berlin
konnten anhand eines CT-Bilds die Auswirkungen der durch das Virus verursachten Lungenkrankheit Covid-19 eindrücklich zeigen. Werden diese Aufnahmen zur Diagnose verwendet,
beschleunigt sich die Corona-Diagnose um ein Vielfaches: CT-Bilder sind sofort verfügbar und ermöglichen die unmittelbare Auswertung.
Patienten mit positivem Befund können also direkt isoliert und behandelt werden. Solche Tests wären auch massentauglich:
Dann könnte eine Künstliche Intelligenz (KI) unterstützen und die Bilder schneller und fehlerfreier auswerten. In Ländern wie China,
Mexiko oder Thailand setzen einige Krankenhäuser bereits auf ein solches KI-gestütztes Screening.
Auch selbstfahrende Roboter können die Krankenhäuser entlasten. Das dänische Unternehmen UVD Robots
hat einen autonomen Desinfektionsroboter entwickelt,
der zurzeit vor allem in chinesischen Krankenhäusern eingesetzt wird. Der neuartige Roboter fährt 5G-unterstützt durch Krankenhäuser und eliminiert
Krankheitserreger mit UV-C-Licht. Dieser Bereich der Ultraviolettstrahlung konzentriert sich auf Wellenlängen im Bereich von 280 bis 100 Nanometer
und ist für das menschliche Auge unsichtbar – aber tödlich für Keime: Praktisch alle in der Luft befindlichen Viren und Bakterien werden entfernt.
Auf diese Weise kann die Ausbreitung von Coronaviren im Krankenhaus wirksam eingedämmt und das Krankenhauspersonal geschützt werden.
5G-Netzwerke können beim Kampf gegen das Virus aber auch noch auf andere Weise unterstützen. Mit einem leistungsfähigen Netzwerk kann die medizinische
Beratung zum Beispiel auf den Patientenhaushalt ausgedehnt werden. Vor allem unter einer verschärften Kontakteinschränkung kann ein digitaler Hausbesuch
vieles vereinfachen: Patienten können ihren Arzt per Videoanruf konsultieren, eine erste Anamnese dauert nur wenige Minuten. Wenn es hart auf hart kommt,
ermöglichen die schnellen Zugriffsraten von 5G sogar Fernoperationen. So wird das Ansteckungsrisiko auf ein Minimum reduziert,
die Frequenz der Eingriffe erhöht sich dagegen drastisch.
Eine moderne digitale Infrastruktur bietet Krankenhäusern noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten.
Autonome Trolleys mit medizinischem Gerät
tragen auf Quarantänestationen dazu bei, das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
Intelligente Krankenhaus-Informationssysteme
vereinfachen die Datenverarbeitung im Alltag.
Smarte Krankenwagen
können während des Transports KI-unterstützte Diagnosen in Echtzeit vornehmen. Auf diese Weise sorgen technologische Innovationen dafür,
den Kampf gegen das Virus zu beschleunigen sowie Ärzte, Pfleger und Helfer bei ihrer Arbeit nicht nur zu unterstützen – sondern auch zu schützen.
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