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Auf der Überholspur der Datenstraßen

Automatisiertes Fahren ist grundsätzlich schon bald in Deutschland möglich. Nun gilt es, für die notwendigen Vernetzungen von Fahrzeug zu Fahrzeug und von Fahrzeug zu Verkehrsinfrastrukturen zu sorgen. Dann gehören Geisterfahrer schon bald der Vergangenheit an.

Technologisch ist Deutschland im Bereich automatisiertes Fahren schon sehr weit fortgeschritten. Teilautomatisierte Fahrfunktionen in Form aktueller Assistenzsysteme finden sich mittlerweile in nahezu allen Serienfahrzeugen. Um die Möglichkeiten des Fahrens der Zukunft voll ausschöpfen zu können, fehlt hierzulande allerdings eine Infrastruktur für die Funkvernetzung.

Auf dem digitalen Testfeld A 9 steht bereits eine Abdeckung mit Highspeed-LTE-Mobilfunk zur Verfügung, sodass hier innovative Maßnahmen zur intelligenten Infrastruktur bis hin zu einem leistungsfähigeren 5G-Mobilfunknetz erprobt werden können. So erfassen Sensoren zum Beispiel den Bauwerkzustand einer Brücke und ein telematisches System warnt betroffene Verkehrsteilnehmer vor Falschfahrern.

Automatisch Unfälle vermeiden

„Rund 90 Prozent der Unfälle auf deutschen Straßen werden durch menschliches Versagen verursacht“, sagt Michael Crusius, Pressesprecher bei Audi. Ziel der Audi AG sei es, ein unfallvermeidendes Auto zu produzieren, das so vorausschauend fährt, dass es gleichzeitig auch noch die Umwelt schont und seinem Fahrer während der Fahrt Zeit für andere Dinge lässt. Prototypen gebe es schon, verrät der Pressesprecher, aber diese seien noch nicht vernetzt. „Die Wagen fahren im Rahmen der Sichtweite ihrer Sensoren, aber sie können noch nicht erkennen, ob hinter einer Autobahnkurve ein Stau beginnt.“ Das soll sich mit der Einführung intelligenter Vernetzungen ändern. „Wir bieten bereits LTE Advanced in unseren Serienfahrzeugen an. Die Prototypen sind mit LTE V ausgestattet“, so Crusius. „Damit schaffen wir die Basis für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Vernetzung mit geringster Latenzzeit und höchstmöglicher Zuverlässigkeit.“

Datensicherheit als Voraussetzung

Automobilhersteller BMW sieht als Voraussetzungen für vernetztes Fahren unter anderem ein sicheres Datenmanagement sowie eine geschützte Privatsphäre. „Bei der Datenübertragung wird zellulare Technologie bevorzugt, die derzeit in Konkurrenz zu WLAN steht“, erläutert Dr. Maik Böres, Teamleiter Future Mobility bei BMW. Um hier eine Standardisierung zu erreichen, müssten die Auto- und Telekommunikationsindustrie zeitnah Angebote unterbreiten. Regulatorisch sieht Böres keine Herausforderungen bei der Einführung des automatisierten und vernetzten Fahrens. Vielmehr müsse die Sicherheit auf den Straßen jederzeit gewährleistet sein. Sein Unternehmen wird den BMW iNext 2021 auf den Markt bringen. Ein Fahrzeug, das elektronisch und automatisiert fährt und eine langstreckentaugliche Reichweite bietet.

Deutschland unternimmt große Anstrengungen, um als führendes Autoherstellerland das Thema automatisiertes und vernetztes Fahren als zukunftssichere Wertschöpfungsgrundlage zu adressieren. Dies setzt voraus, dass die deutschen Autobauer ihre Rolle verändern. Die Entwicklung hin zum Mobilitätsdienstleister ist heute schon sichtbar.

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