Der Verkehrssektor trägt in hohem Maße zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Mit intelligenten Technologien lässt sich sein CO2-Ausstoß reduzieren.
Das Leben in der Stadt boomt. Nach einem Bericht der Vereinten Nationen werden bis 2050 knapp 70 Prozent der Menschen in Städten leben.
Eine Herausforderung für das Verkehrswesen: Immer mehr Autos und Lastwagen verstopfen die Straßen, Busse und Bahnen werden zunehmend voller.
Gleichzeitig soll aber der CO2-Ausstoß sinken, um Klimaneutralität zu erreichen.
Der Verkehrssektor ist laut der Europäischen Umweltagentur immerhin für rund 30 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Europa verantwortlich.
Nachhaltiger Verkehr mit innovativen Technologien
Die Europäische Union plant bereits, bis 2050 rund 60 Prozent weniger verkehrsbedingte Emissionen auszustoßen.
Ein ehrgeiziges Ziel – wird unsere Gesellschaft doch immer mobiler und abhängiger von Kraftfahrzeugen, trotz langer Parkplatzsuche und Staus.
Gemäß einer Studie der Analysten von INRIX standen Autofahrer in Deutschland 2018 im Durchschnitt 120 Stunden im Stau.
Digitale Technologien
wie etwa intelligente Kamerasysteme oder Echtzeitanalysen der Fahrzeugbewegungen können dabei helfen, den Verkehrssektor nachhaltiger und effizienter zu gestalten.
Mit dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) und Big-Data-Analysen lassen sich beispielsweise intelligente Parklösungen entwickeln.
Apps zeigen dem Autofahrer, wo sich freie Parkplätze befinden. Damit spart er nicht nur Zeit und Kosten, sondern reduziert auch den CO2-Ausstoß.
Laut der Wirtschaftsberatung Ernst & Young können die endlose Parkplatzsuche und das Herumfahren um den Block bis zu 30 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens ausmachen.
Smart-Parking-Lösungen tragen dazu bei, den Kraftstoffverbrauch und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren.
Smarte Ampeln kommunizieren mit Fahrzeugen
IoT, Big Data und künstliche Intelligenz ermöglichen es außerdem, den Verkehrsfluss zu optimieren und die Fahrzeuge in überlasteten Gebieten umzuleiten.
Und smarte Ampeln sorgen dafür, dass Autofahrer von der grünen Welle profitieren.
So können Sensoren unter dem Asphalt das Verkehrsaufkommen messen und die Grünphasen flexibel anpassen.
Ingolstadt testet bereits mit Audi, wie eine Kommunikation zwischen Ampeln und Autos aussehen könnte.
Informationen über Ampelphasen lassen sich im Cockpit ablesen, sodass der Fahrer seine Geschwindigkeit anpassen kann.
Damit profitiert der Fahrer von weniger Wartezeit vor roten Ampeln, was gleichzeitig die Emissionen reduziert.
Solche intelligenten digitalen Lösungen erzeugen eine große Menge an Daten, die in Echtzeit verarbeitet werden müssen.
Das stellt hohe Anforderungen an die Rechenleistung: Es braucht beispielsweise neue, leistungsfähigere Flash-Speicher, um Daten schneller verarbeiten zu können.
Zudem nötig: auf künstlicher Intelligenz basierende Cloud-Plattformen sowie Steuerungszentralen, um einen intelligenten, sicheren und fließenden Verkehr zu gewährleisten und damit die Emissionen zu senken.
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