Digitalisierungsprojekte

TECH4ALL – Weltweite Projekte für bessere medizinische Versorgung

Mit innovativen Technologien verbessert Huawei rund um den Globus den Zugang zu medizinischer Versorgung. Teil 4 unserer fünfteiligen Artikelserie.

Zweieinhalb Stunden bis zum nächsten Krankenhaus, fünf Stunden bis nach Auckland – Kaitaia liegt weit ab vom Schuss. Deshalb sitzt Dr. Lance O‘Sullivan in einem zwölf Meter langen, zu einer mobilen Praxis umgebauten Schiffscontainer, um an einem kleinen Fenster Patientinnen und Patienten aus dem neuseeländischen Städtchen zu empfangen. Wie bei einem Drive-in fahren sie mit ihren Autos vor und erhalten von O’Sullivan Informationen, Ratschläge oder eine Behandlung gegen die häufigsten medizinischen Probleme wie Halsschmerzen, Hautkrankheiten und Infektionen.

Neuseeland: Gesundheitsfürsorge auf dem Land

Die 5.000-Einwohner-Kleinstadt an der Nordspitze Neuseelands ist ein Beispiel für das Dilemma des Inselstaates: Die medizinischen Fachkräfte zieht es in die größeren Städte, auf dem Land fehlen ärztliches Personal und Pflegekräfte, Kliniken lehnen Erkrankte wegen Überbuchung ab. Covid-19 hat die Situation noch verschärft.




Lance O'Sullivan, einer der wenigen neuseeländischen Ärzte mit Māori-Abstammung, suchte eine Lösung, um ländliche Gemeinden besser zu versorgen. Er richtete zunächst eine Cloudplattform ein, um Gesundheitsdienste für Städte ohne niedergelassene Ärzteschaft bereitzustellen. Sein Service sollte insbesondere benachteiligte Familien und solche mit ethnisch diversem Hintergrund wie die Māori-Gemeinschaften erreichen, die statistisch seltener einen Arzt aufsuchen.

Um die Reichweite seiner Plattform zu vergrößern, wandte sich Lance an Huawei. Die Lösung: Standard-ISO-Container als mobile Behandlungszimmer, in denen sich ärztliches Personal, Pflegekräfte und Assistenz um Menschen mit medizinischen Beschwerden kümmern können. Die „MAiPOD“ genannten Boxen lassen sich leicht per Lkw von Dorf zu Dorf transportieren, sind mit 4G-Mobilfunk und Wi-Fi 6 ausgestattet und angeschlossen an O’Sullivans Cloudplattform. So kann das Personal zum Beispiel in Echtzeit Fachleute aus allen Teilen des Landes konsultieren oder medizinische Daten und Patientenakten abrufen.


„Der MAiPOD ist so konzipiert, dass er allen hilft. Wir können ihn in Gebieten aufstellen, wo eine Lücke in der Gesundheitsversorgung besteht.“

Dr. Lance O‘Sullivan


Spanien: Die vorzeitige Erblindung aufhalten

Der voll vernetzte Medizincontainer ist nur ein Beispiel dafür, wie Huawei mit seiner TECH4ALL-Initiative zur weltweiten digitalen Teilhabe beiträgt. Dazu hat der Konzern Partnerschaften mit UN-Organisationen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Instituten und Regierungen geschlossen. In Spanien etwa kooperiert Huawei mit dem medizinischen Forschungsinstitut IIS Aragon bei der Bekämpfung von Sehbehinderungen bei Kleinkindern. Etwa eine Milliarde Menschen weltweit leiden an Beeinträchtigungen der Sehkraft, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO zum Welttag des Sehens 2021 bekanntgab. Mit einer frühzeitigen Diagnose lassen sich 70 bis 80 Prozent der Sehbehinderungen erkennen und behandeln. Doch auch hier fehlen, vor allem in weniger entwickelten Ländern, oft Fachleute. In 70 Prozent der Fälle bleibt die Sehbehinderung unerkannt.

IIS Aragon und das Start-up Dive haben einen Bildschirm mit Eye-Tracking-Technologie entwickelt, um Sehbehinderungen bei Kindern besser diagnostizieren zu können. Mit Huawei-Technologie wird das System jetzt mobil: Das Kind schaut sich auf einem Tablet ein speziell entwickeltes Video an, das Eye-Tracking-Gerät verfolgt die Augenbewegungen des Kindes und schickt die Daten auf ein Smartphone. Dort wertet eine KI-Anwendung die Daten aus. So lässt sich frühzeitig ohne ärztliche Hilfe erkennen, ob möglicherweise eine Sehbehinderung vorliegt, die Fachleute begutachten sollten. Mittelfristiges Ziel der Partner ist, mit dem Gerät in Schulen zu gehen, um möglichst viele Kinder zu untersuchen. Denn je mehr Untersuchungsdaten die KI auswertet, desto schneller lernt sie. Inzwischen setzen auch medizinische Institute in China, Vietnam, Mexiko und Russland die Lösung ein.

China: Hilfe für Gehörlose und Schwerhörige

Künstliche Intelligenz kann auch Menschen mit Hörbehinderungen helfen. Nach Schätzungen der WHO leiden etwa 466 Millionen Menschen weltweit unter Schwerhörigkeit. In China sind 28 Millionen betroffen. Hier hilft eine Smartphone-App, basierend auf der KI-Cloudtechnologie von Huawei, Hörbehinderten bei der Kommunikation im Alltag. Eine Echtzeit-Spracherkennung generiert beispielsweise automatisch Untertitel für Videos. Über eine Onlineplattform können Gehörlose bei Gesprächen mit ärztlichem Personal und Behörden oder bei Rechtsberatungen Hilfe von Lehrkräften für Gebärdensprache oder auch von Freiwilligen erhalten. Mehr als 15.000 Menschen in China nutzen mittlerweile die App.

Singapur: Mit smarten Brillen gegen Demenz

So kreativ wie die technischen Lösungen sind manchmal auch die Ideen dazu: So ließ sich ein Studierendenteam der Polytechnischen Universität in Singapur von einer Reality-TV-Serie über die Erfahrungen von fünf älteren Menschen mit Demenz, die in einem Café arbeiten, zu ihren „Forever-Smart Glasses“ inspirieren. Die digitalisierten Brillen sind mit der KI-Cloud von Huawei vernetzt und sollen über eine automatische Gesichtserkennungssoftware Betroffenen helfen, ihre Familienmitglieder besser und schneller zu erkennen. Zudem können Angehörige sie über eine GPS-App im Notfall lokalisieren.

Weltweiter Kampf gegen Covid-19

  1. In Ecuador und in Malaysia stattete Huawei Krankenhäuser mit einem KI-gestützten Diagnosesystem aus, mit dem Ärztinnen und Ärzte schneller und präziser entscheiden können, ob eine betroffene Person infiziert ist.
  2. In Pakistan und in Kenia hilft Huawei mit einem Videokonferenzsystem bei der Prävention und Kontrolle von Epidemien sowie bei Fernberatung und Monitoring.
  3. In China hat Huawei mit dem Nationalen Zentrum für Telemedizin ein Ferndiagnosesystem aufgebaut, das rund 150 Krankenhäuser des Landes miteinander vernetzt. Das System half dabei, während des Covid-19-Ausbruchs Ressourcen zuzuweisen, Ferndiagnosen durchzuführen, Behandlungslösungen auszutauschen und medizinischem Personal Behandlungshinweise zu geben.

Mit all diesen Projekten unterstützt Huawei Menschen weltweit und verhilft ihnen mit digitalen Technologien zu einem besseren Zugang zu medizinischer Versorgung – ein wichtiger Beitrag zur Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung.


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