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„Die Deutschen haben Lust auf Digitalisierung“

Wie hoch ist der Digitalisierungsgrad hierzulande und wie adaptieren die Deutschen den technologischen Fortschritt in ihrem Leben: sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld? Die Studie „D21-Digital-Index 2019/2020“ kennt die Antwort.

Die Studie beschäftigt sich mit einer Vielzahl von Themen des Berufs- und Privatlebens. In diesem Jahr widmete sie sich vertiefend Fragen im Hinblick auf die Einstellung der Deutschen zur Digitalisierung. Ergebnis: 86 Prozent der Deutschen sind heute online – 2 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Damit stieg der Digitalisierungsgrad im Vergleich zu 2019 von 55 auf 58 Punkte. Dabei spielen unter anderem Faktoren wie Kompetenz, Nutzungsverhalten und Offenheit gegenüber digitalen Themen eine nicht unwesentliche Rolle. Ebenfalls wichtig: mobile Endgeräte. „Der Trend hin zur mobilen Internetnutzung ist hier ganz deutlich erkennbar“, sagt Ingobert Veith, Director Public Policy Huawei Technologies Deutschland. „Und wenn man sich dann noch das Potenzial der neuen Technologien vor Augen hält wie beispielsweise 5G bezüglich Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit, dann kann man davon ausgehen, dass die Internetnutzung in den kommenden Jahren fast vollständig über den mobilen Zugang erfolgen wird.“

Die aktuelle D21-Studie liefert zudem Antworten auf die Frage nach spezifischen Merkmalen in der Bevölkerung sowie zu verschiedenen Nutzergruppen und -typen. So schrumpfte die Gruppe der „Digital im Abseits Stehenden“ um drei Prozentpunkte auf 18 Prozent und umfasst somit noch ca. 11,5 Millionen Menschen in Deutschland. Die ehemals größte Gruppe der „Digital Mithaltenden“ verkleinerte sich von 42 auf 38 Prozent – wodurch sich erstmals die Gruppe der „Digitalen Vorreiter“ mit 44 Prozent auf den ersten Rang verbesserte.

Digitalisierung verändert zunehmend die Arbeitswelt

Mehr Digitalisierung führt auch zu einem deutlich spürbaren Strukturwandel in der Berufswelt. 43 Prozent der Befragten geben an, dass sich durch die Digitalisierung ihre Arbeitsabläufe spürbar verändert haben. Dabei herrscht Uneinigkeit bei der Frage nach den Chancen und Herausforderungen: Jeweils knapp 40 Prozent der Berufstätigen sehen neue Jobchancen durch die wachsende Digitalisierung – fast ebenso viele fühlen sich hingegen zunehmend unter Druck gesetzt. „Hier ist es wichtig, als Führungskraft einen Blick darauf zu haben und zu unterstützen, zum Beispiel in Form von Fortbildungen“, rät Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21. Ein anderer Punkt sei aber auch das Nutzen der vorhandenen Potenziale. So zeigten sich viele Befragte im Privaten weitaus digitalaffiner als im Berufsleben.

Mobiles Arbeiten ist ein Beispiel, wo die bereits bestehenden technischen Möglichkeiten noch nicht hinreichend genutzt werden. Neben Aspekten der Nachhaltigkeit geht es zudem um eine bessere Vereinbarung von Berufs- und Privatleben. Immerhin bestätigen 45 Prozent der Befragten, dass zeitlich und räumlich flexibles Arbeiten ihre Lebensqualität steigere. „Leider sehen wir auch, dass es bei der technischen Ausstattung eine strukturelle Benachteiligung zu geben scheint, denn 50 Prozent der Menschen in Teilzeit bekommen von ihrem Arbeitgeber keine Geräte wie Notebook, Smartphone, VPN oder Ähnliches zur Verfügung gestellt. Bei Menschen, die Vollzeit arbeiten, sind es nur 30 Prozent“, bringt es Lena-Sophie Müller auf den Punkt. Sie fordert daher – ob nun in Bezug auf Fortbildung oder Ausstattung –, den Blick hierbei nicht nur auf die Nutzung des Potenzials an sich, sondern immer stärker auch auf einen gerechten Zugang zu entsprechenden Möglichkeiten zu richten, um alle Beteiligten gleichermaßen und damit letztendlich das Unternehmen als Ganzes profitieren zu lassen.

Mobile Internetnutzung bei den über 70-Jährigen

Nach wie vor haben allerdings Alter, Bildungsstand und Berufstätigkeit einen deutlichen Einfluss auf den Digitalisierungsgrad. Der Studie zufolge sind heute die jüngeren Generationen weitaus digitalaffiner – auch wenn aktuell Teile der älteren Generationen aufholen. „Die Studie zeigt, dass es noch immer gesellschaftliche Gruppen gibt, die das mobile Internet kaum nutzen oder nur sehr wenig“, erklärt Ingobert Veith. Und das, obwohl die mobile Internetnutzung enorme Chancen eröffnet. „Das kann man sehr gut an den Möglichkeiten im Bereich E-Health sehen, die sich durch den neuen Standard 5G ergeben werden. Hier gibt es sehr interessante Anwendungen gerade für die über 70-Jährigen“, verspricht Veith und fügt hinzu: „Deswegen müssen wir es schaffen, diese Gruppe besser in die Nutzung der mobilen Internettechnologie zu bringen.“

Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21, verweist ebenfalls auf die Chancen und die überwiegend positive Einstellung der Deutschen zur Digitalisierung. „Die Deutschen haben Lust auf Digitalisierung. Dort, wo die Menschen Teilhabechancen und eigenen Einfluss sehen, empfinden sie auch den Einfluss der Digitalisierung häufig positiver.“ Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft sollten die Ergebnisse nutzen und diese sowohl in zukunftsgewandte als auch weitsichtige Entscheidungen übersetzen, um die Menschen für den umfassenden Strukturwandel zu wappnen, lautet das Fazit von Schwaderer.

Über die Studie

Der D21-Digital-Index ist eine Studie der Initiative D21, durchgeführt von Kantar. Sie erfasst die deutsche Bevölkerung ab 14 Jahren. Die Studie basiert auf persönlich-mündlichen Befragungen, einer sogenannten „Face to Face“-Erhebung. Hierfür fanden 20.322 Interviews statt, 2.019 davon mit vertiefenden Fragen. Die Finanzierung des Studienprojekts erfolgt gemeinschaftlich über eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie über Sponsoring. Die Studie wird unterstützt durch Premiumpartner wie zum Beispiel die Allianz Deutschland AG, die Huawei Technologies Deutschland GmbH und die Facebook Germany GmbH. Mehr Informationen unter: www.InitiativeD21.de

Ingobert Veith, Director Public Policy bei Huawei Deutschland, erklärt im Interview, welcher Aspekt der Studie ihm besonders am Herzen liegt:

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